Freitag, 8. August 2008

Was ist, wenn ich nichts zu vergeben habe?

Die Tatsache, dass wir jemanden lieben, bedeutet nicht, dass wir nichts zu vergeben haben.
Gerade jene Menschen, die wir am meisten lieben, können uns auch am tiefsten und oftmals unerwartetsten treffen, weil wir bei ihnen besonders offen sind und jeder Treffer durch offene Türen tief eindringen kann.

Manchmal erlauben wir uns selber negative Emotionen nicht (z.B. Groll, Wut, Ärger, Ohnmacht, etc.) und haben den Eindruck, dass wir nichts zu vergeben haben.
In diesem Fall sollten wir Urteilsvermögen und Selbstehrlichkeit walten lassen:

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich unverwundbar bin?
Dass mich noch nie etwas getroffen hat?
Dass ich alles in meinem Leben bereinigt habe und ein „Heiliger“ bin?

Na also. Auch wenn es uns nicht bewusst ist, heißt das nicht, dass wir nichts zu vergeben haben, es heißt nur, dass wir es (noch) nicht wahrnehmen können.
Jeder hat blinde Flecken.
Das kann manchmal auch ein unbewusster Selbstschutzmechanismus sein, der nur sehr behutsam und langsam aufgelöst werden kann.

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